Sonntag, 4. Februar 2007
Meet the Nominees...
Die "Oscar" Verleihung rückt näher und in deren Vorfeld verleihen die verschiedenen Gewerkschaften der Filmindustrie ihre eigenen Preise. Letztes Wochenende tat das die "Screen Actors Guild" und am kommenden Wochenende ist die "Directors Guild" dran. Damit sich die Mitglieder der Gewerkschaft ein Bild von den Nominierten machen können gibt es mehrere Veranstaltungen in denen sich die Nominierten der verschiedenen Kategorien vorstellen. Heute fand das "Meet the Nominees for Outstanding Directorial Achievement in Feature Film 2006" im Hauptsitz der DGA statt, welcher ungefähr eine halbe Stunde Fußmarsch von meiner Wohnung entfernt liegt (ich erspare mir an dieser Stelle einen Vergleich mit Ilmenau). Nachdem mir Harvey Keith dankenswerter Weise seine Eintrittskarte überlassen hatte, ("ich habe wichtigeres zu tun") ging es an einer langen Schlange unglücklicher "Kartennichtbesitzer" vorbei zu ein paar Stunden wirklich guter Unterhaltung. Die anwesenden Regiesseure plauderten ein wenig aus dem Nähkästchen und ich weiß endlich wie man einen richtig guten Film macht. Ich zitiere hierzu Stephen Frears, den Regiesseur von "The Queen". Dieser vertrat die Meinung, dass es gar nicht so schwer sei einen guten Film zu machen und erklärte am Beispiel von Martin Scorsese's Film "The Departed": "Du setzt Leonardo Di Caprio links hin und Jack Nicholson rechts und fertig." Wer hätte gedacht das das so einfach geht. Scorsese wollte dem nicht so 100%ig zustimmen, aber schien es nicht auf eine großartige Diskussion anlegen zu wollen. Frears, der aus London per Videoverbindung zugeschaltet war, hat eindeutig die meisten Lacher für sich verbuchen können, doch auch Scorsese's Ausführungen sorgten für Erheiterung. Besonders angetan schien er von der Ratte gewesen zu sein, mit der er in "The Departed" gearbeitet hat. Auch der Regiesseur von Babel wusste von lustigen Begebenheiten mit Tieren am Set zu berichten. Er meinte, dass es unglaublich schwer sei dreihundert Ziegen so zusammenzuhalten, dass man sie vernünftig filmen kann - könnte ich mir übrigens auch bei 300 Paris Hilton Klonen vorstellen.
Am meisten beeindruckt hat mich auf jeden Fall Martin Scorsese. Ich weiß nicht wie ich es beschreiben soll, aber als er anfing zu reden wurde mir sofort klar warum er "als einer der wichtigsten lebenden US-Regisseure gilt." Er ist außerdem mein heisser Tipp sowohl für den diesjährigen DGA Award, als auch für den Oscar als bester Regiesseur.

Auf dem Bild zu sehen von links nach rechts:
Stephen Frears - "The Queen" (auf dem Bildschirm)
Jonathan Dayton - "Little Miss Sunshine"
Valerie Faris - "Little Miss Sunshine"
Alejandro González Inárritu - Babel
Bill Condon - "Dreamgirls"
Martin Scorsese - "The Departed"

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